Kates Konzept

Die Donut-Ökonomie basiert auf dem Grundsatz, dass es ein gesellschaftliches Fundament des Wohlbefindens gibt, unter das niemand abstürzen sollte und eine ökologische Decke, bestimmt durch planetare Belastungsgrenzen, die wir nicht überschreiten sollten. Zwischen diesen beiden Polen befindet sich der sichere und gerechte Raum, in denen die Bedürfnisse jedes Menschen befriedigt werden, während zugleich die lebendige Welt nachhaltig geschützt wird.

Doch während im globalen Norden (also den hochentwickelten Ländern in Europa, Nordamerika, Asien und Australien) viele planetaren Grenzen bereits merklich überschritten worden sind und dennoch die soziale Ungerechtigkeit zunimmt, ist im globalen Süden (also den sich entwickelnden Ländern in Afrika, Südamerika und Asien) für große Teile der Bevölkerung ein Mindestmaß an Lebensstandard immer noch nicht erreicht.

Bislang wird Entwicklung einzig am BIP (Bruttoinlandsprodukt) bemessen. Doch ein steigendes BIP sagt nichts über die Verteilung von Wohlstand innerhalb eines Landes aus noch über den gesellschaftlichen Mehrwert einer geleisteten Arbeit. Außerdem kann unsere Erde ein Wirtschaftssystem, das allein auf Wachstum gepolt ist, nicht länger aushalten. Darum müssen wir umsteuern und eine neue Form von Wirtschaft finden. Kates Donut Modell regt zu visionärem Denken an, wie eine Zukunft möglich sein kann, in der alle Menschen dieser Erde ein würdiges Leben führen können, wobei gleichzeitig die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen durch die Einhaltung der planetaren Grenzen gewahrt werden.

Hierfür bietet Kate sieben Leitprinzipien, denen Ökonomen des 21. Jahrhunderts folgen sollten:

  1. Das Ziel verändern: Weg vom BIP hin zum Donut
  2. Das Gesamtbild erfassen. Die Wirtschaft als Teil der Gesellschaft und Umwelt und nicht außerhalb davon sehen
  3. Die menschliche Natur, als soziales Wesen, pflegen und fördern
  4. Die Wirtschaft systemisch, also in dynamischen Wechselwirkungen, betrachten
  5. Auf Verteilungsgerechtigkeit zielen
  6. In Kreisläufen denken
  7. Wirtschaften muss auch ohne Wachstum möglich sein